Was macht eigentlich mein Kind im Internet?
Dieser Frage sollten sich Erziehungsberechtigte ernsthaft und regelmäßig annehmen.
Klar, es ist verständlich, dass wenn man einmal wirklich schon genug vom Tag hat und auch einmal Zeit zum Ausspannen braucht, es heutzutage ganz praktisch ist zu sagen: „Ja ok, heute darfst du länger youtube schauen.“ Oder „Geh bitte, geh in dein Zimmer, hast eh dein Handy zum Spielen.“
Nur was passiert eigentlich dann? Was machen die Kinder, während wir uns ein bisschen ausruhen?
In den meisten Fällen geht alles gut.
Aber dann gibt es zum Beispiel so Dinge, wie Cybermobbing, Sexting und Cyber-Grooming – alles noch nie gehört?
Dann ist es allerhöchste Zeit, sich mit der Realität Ihrer Kinder auseinander zu setzen.
Leider wird die digitale Welt vielfach genutzt, um andere Kinder zu hänseln, zum Beispiel unter Schüler*innen in WhatsApp Gruppen oder um ihnen ganz gezielt Angst zu machen, über Kettenbriefe und Phänomene wie Momo. https://futurezone.at/digital-life/horrorpuppe-momo-die-eltern-tappen-in-die-kettenbrief-falle/400425017
In Kettenbriefen werden Kinder unter Druck gesetzt, die Nachricht weiterzuschicken, weil, wenn sie es nicht machen, zum Beispiel die Mama stirbt oder ähnlich schreckliche Prophezeiungen gemacht werden. Solche Nachrichten können auf Kinder sehr verstörend wirken und daher ist es umso wichtiger, rechtzeitig mit der Aufklärung zu beginnen und regelmäßig das Gespräch zu suchen.
Noch schwerwiegendere Auswirkungen können Sexting und Cyber-Grooming haben.
Sexting – eine Zusammensetzung aus Sex und Texting – findet seine Popularität zwar überwiegend unter Jugendlichen, die sich zum Flirten gegenseitig ihre Nacktbilder schicken. Was auch (laut § 207a StGB – Pornografische Darstellungen Minderjähriger) seit 01.01.2016 ab dem 14. Lebensjahr straffrei ist, wobei aber weiterhin verboten bleibt, diese Fotos anderen zu zeigen oder an Dritte weiterzuleiten. Wenn das ganze aber zu einer Mutprobe ausartet und auch schon 11-Jährige aufgefordert werden, ihre expliziten Fotos zu verschicken, ist die Angelegenheit sehr bedenklich. Snapchat ist ein dafür eine beliebte Plattform.
Schließlich noch ein paar Worte zu Cyber-Grooming, hier wird von überwiegend männlichen Erwachsenen besonders perfide vorgegangen. Zuerst wird in Chats von Online-Spielen oder sozialen Netzwerken Kontakt zu Kindern und Jugendlichen gesucht. Die Täter sind sehr geschickt, sie täuschen vor selbst jugendlich zu sein und erkennen rasch, ob es den Kindern an Zuwendung und Rückhalt aus der Familie oder dem Freundeskreis fehlt. Über vorgetäuschte Freundschaft und Komplimente erschleichen sie sich Vertrauen. Die Absicht dahinter ist oft sexuelle Belästigung.
Es ist ganz wichtig, bereits den Kindern verständlich zu machen, dass wenn ihnen etwas „komisch“ vorkommt, dass sie damit zu Ihnen kommen sollen, sie immer ein offenes Ohr finden und keine Angst haben müssen.
Es gibt auch einige Möglichkeiten, dass Kinder mit manchen Inhalten erst gar nicht konfrontiert werden. Beim Anlegen von Profilen in sozialen Netzwerken achten Sie darauf, dass das Profil auf „privat“ gestellt wird. Youtube und Google bieten Kinderschutzfunktionen an, wodurch gewisser Content automatisch gesperrt ist. Auch bei mobilen Endgeräten ist es möglich, sie kindersicher zu machen oder Bildschirmzeiten festzulegen und so die Nutzung vorweg schon zeitlich zu limitieren. Eine Art „digitale Aufsichtspflicht“ ist hier gefragt.
Auf der Webseite www.saferinternet.at finden Sie umfangreiche Informationen und hilfreiche Tipps, wie Sie Ihre Kinder bei einem sicheren Umgang mit den digitalen Medien unterstützen können.
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